Alpencross

„Wir schaffen das!“

Die Kaywaldschule ist eine Schule für geistig und körperbehinderte Kinder und Jugendliche, die seit einigen Jahren mit viel Erfolg eine Fahrrad AG in den Unterricht integriert hat. 2015 haben sich Schüler und Lehrer einer ganz großen, eigenen Herausforderung gestellt: Mit dem Rad über die Alpen! Wir waren zwei Tage lang dabei.

 

 
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„Mountainbike-Schiebepassage“ signalisiert ein Schild. Mohammed im KETTWIESEL CROSS guckt sich um zu den angekoppelten TRIX. „Hey, richtig treten!“, ruft er seinen zwei Mitfahrern in diesem Gespann zu. Die zwei sind mit all ihren Kräften bei der Sache. Er selbst hat noch die Unterstützung des Steps-Motors im Tretlager. In jeder zweiten oder dritten Kurve taucht ein neues, grandioses Berg- Panorama auf. Und viele, weitere Höhenmeter, die zu erarbeiten sind. Ganz schön anstrengend. Der Tross gehört zur Fahrrad-AG der Kaywaldschule aus dem badischen Lauffen. Thomas Rienth und seine Lehrerkollegen haben hier vor einigen Jahren eine Fahrrad AG ins Leben gerufen.

 

 
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Dank großzügiger Spenden von ortsansässigen Firmen und eines schuleigenen Fördervereins verfügt die Schule mittlerweile über einen ansehnlichen Fahrrad-Pool aus TRIX und PINOs. Zunächst üben die Lehrer auf dem Schulhof, später machen sie Touren in die nähere Umgebung. „Die Schüler entwickeln durch die Bewegung auf dem Fahrrad mehr Körperbewusstsein, und sogar soziale Kompetenzen und das Selbstwertgefühl können gesteigert werden“, so der Lehrer. Die Fahrrad-AG wurde fester Bestandteil der Therapie. Dann die Idee einer neuen, großen Herausforderung: Über die Alpen! Die Partnerinnen der Lehrer schütteln nur den Kopf – „das geht nicht“, „viel zu gefährlich“, „das schafft ihr nicht!“

 

 
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Doch im Juli 2015 sind die neun Schüler und fünf Begleitpersonen mittendrin, in den Bergen! Gut 200 Kilometer lang ist die Route vom österreichischen Bichelbach bis ins Südtiroler Meran, satte 2.500 Höhenmeter schwer! Zwei PINOs, ein CROSS, vier TRIX, zwei Mountainbikes und ein normales Tandem sind fünf Tage lang unterwegs. Es ist wirklich anstrengend, doch schon morgens beim Frühstück hört man „ich will Fahrrad fahren“.

 

 
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Übernachtet wird in Pensionen entlang der Via Claudia Augusta, der alten Römerstraße. Der Ausblick ist oft unbeschreiblich – zum Beispiel als sie am Reschensee vorbeikommen, aus dem der berühmte Kirchturm von Alt-Graun herausragt. Je länger die Tour dauert, desto mehr entwickelt sich ein überbordender Teamgeist unter den jungen Menschen. Da wird auf Langsame gewartet, die Radler helfen einander, wenn jemand nicht mehr weiterkommt, sie schieben sich gegenseitig an. Wir sind begeistert.

 

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Das sind auch die Bewohner und Gasthofbesitzer der Dörfer, die wir durchradeln. Sobald sie sehen, dass das Gros der Alpencrosser Menschen mit Behinderung sind, sind sie ganz aus dem Häuschen.

 

„Es war ungeheuer anstrengend – und ungeheuer befriedigend“, meint Rienth nach der Überquerung. „Wir haben uns jeden Tag mehr zu einem tollen Team entwickelt. Und die Schüler haben gemerkt, dass sie Aufgaben bewältigen können, die andere und sie selbst sich niemals zutrauten. Das ist für sie eine unglaublich wichtige Erfahrung.“ Eine Mutter rief kurz nach der Rückkehr bei ihm an: „Wie haben Sie das gemacht? Mein Sohn ist einen Kopf größer!“

Text: HASE BIKES

 

 
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Alles über das TRIX gibt es hier.

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